Titel:
Vergessene Steine

Material:
Kartografie und Begleitheft
gefundenes Material
Steine mit Zivilisationsspuren
Markierungsfahnen...

Ort:
Interventionen in Verschiedenen Bereichen der Innenstadt und im Parkgebiet

Ausstellung:
ZWISCHENWASSER 15.5.04 - 3.10.04


Bad Aibling ist ein kleiner Moorkurort in der Nähe von München. In der Ausschreibung des Wettbewerbs wurde deutlich, daß die Ausrichtung eines Ausstellungsprojektes mit deutschlandweiter Beteiligung im Stadtraum von Bad Aibling vor allem neue Besucher in den ins Hintertreffen geratenen Kurort bringen sollte ( was dem Veranstalter nicht übel zu nehmen ist).

Ausgehend von der Idee, daß das historisch Bad Aibling im Moor versunken ist, legte ich Spuren und verwendete vorhandene Unregelmäßigkeiten, die ich im Sinne dieser Idee inszenierte. Für Bewohner wie Besucher gleichermaßen wurde das Gerücht ges-
treut, und über die Anlage zweier Grabungsfelder erfahrbar.

Auf einem Pfad, dem die Interessierten nachgehen konnten , fanden sich Hinweise auf diesen, bisher nicht publizierten Teil der Geschichte Bad Aiblings und die passanten wurden so in die Lage versetzt, einem Archäologen gleich, das alte versunkene Bad Aibling imaginativ entstehen zu lassen.

Eingriffe:
+ Stabilisierung der Laterne mit Betonelement und mit Beton verfüllten Bodenbohrungen Aib.04/1
+ Großes Grabungsfeld Aib.04/2 mit Markierungsfahnen
+ Kleines Grabungsfeld Aib.04/4 mit Zeremonienplatte
+ Vernagelter Nebeneingang des Historischen Museums mit Messmarkierung am Sockel des Gebäudes Aib.04/6
+ Absenkung der Bank Kirchzeile 10 Aib.04/8

Das Begleitheft umfasst 16 Seiten mit folgenden Kapiteln:

1) Die Vermutung
2) Erste Nachforschungen
3) Orte und ihre Zeichen
4) Die Karte
5) Der Befund
6) Die neue Stadtgeschichte von Bad Aibling

Die Vermutung (Auszug aus dem Begleitheft)

Nachdem in Bad Aibling auf dem Hofberg bereits 2001 , 2002 und 2003 archäologische Grabungen vorgenommen wurden, welche keramische Fundstücke aus der Jungsteinzeit und späteren Epochen zu Tage brachten, wirft nun eine weitere Grabungskampagne neues Licht auf die bis dahin gemachten Funde.
Konzentrierte sich die Aufmerksamkeit bislang auf den Hofberg und die Vermutung, dass es sich hier um den Sitz des agilolfingischen Herzogshofes und späteren karolingischen Königshofes handeln könnte, richtet sich das Augenmerk der neuen Untersuchung auf die Untermauerung der Annahme, daß das wahre Bad Aibling unter den Steinen und Fundamenten der Stadt versunken liegt, welche wir heute kennen.